Chronik

Wir haben viel bewegt - dies kann man mit Fug und Recht behaupten, blickt man auf die langjährige Geschichte der TSG Backnang 1846 zurück. Seit dem Beginn im Jahre 1846 hat eine unvorstellbare Anzahl von ehrenamtlich engagierten Vereinsmitgliedern die Entwicklung des Vereins vorangetrieben, und dies auch in Zeiten, in denen der Sportbetrieb durch die politische und wirtschaftliche Lage nur schwer aufrecht zu erhalten war. Anhand von Berichten und Veröffentlichungen, u. a. zur 125-Jahrfeier, unserer TSG-Vereinszeitung, der Backnanger Kreiszeitung und mündlichen Überlieferungen wollen wir die wichtigsten Stationen der Vereinsgeschichte zusammenstellen.

Vereinschronik der TSG Backnang 1846 Turn- und Sportabteilungen e.V.

Die Gründungszeit

Anlässlich eines am 9. Mai 1846 stattfindenden Maifestes für die Jugend auf dem mit Eichen besetzten Platz, der sogenannten Platte (Plattenwald) treten erstmalig erwachsene Turner in der Öffentlichkeit auf, die das Fest neben ihren sportlichen Darbietungen durch Lieder verschönen.

Im August desselben Jahres wird mit der hier im Original abgedruckten Gründungsanzeige im Murrtalboten zur Gründungsversammlung eines Männerturnvereins eingeladen.

Bereits am 11. September 1846 erhielt der Männerturnverein Backnang vom Gemeinderat die Erlaubnis zur Mitbenutzung des städtischen Turngartens. Neben den turnerischen Übungen spielten die Waffenübungen und der Feuerwehrdienst eine große Rolle. Als Turnplatz wurde zun?chst der Viehmarkt, der jetzige Schillerplatz, genutzt. Später stellte der Gemeinderat einen Garten im Zwischenäckerle zur Verfügung. 1879 wurde der Turnplatz auf den Büttenen eröffnet. Das jetzige Vereinsgelände auf dem Hagenbach und ehemaliger Vogtscher Garten wurde 1914 angekauft und im Jahr 1925 durch Zukauf vergrößert.

Turnhallen brauchte man damals noch nicht, da nur im Sommer geturnt wurde. Erste Übungsabende im Winter wurden im Jahre 1863 angeboten, als die Stadt im Bandhaus (der späteren Schickhardt-Realschule) Raum zur Verfügung stellte. Die erste städtische Turnhalle wurde 1882 an der Stuttgarter Straße (am heutigen Adenauerplatz) in Verbindung mit dem Spritzenhaus und dem Steigerturm gebaut. Ab 1938 stand dann mit der heutigen Stadthalle eine für diese Zeit vorbildliche Sportstätte zur Verfügung.

Frühzeitig schon wurden Veranstaltungen und Turnfeste mit gutem Erfolg besucht. Backnanger Turner nahmen bereits 1850 am Schwäbischen Turnfest in Ulm und 1851 in Stuttgart teil. Nach zahlreichen Beteiligungen an Gauturnfesten richtete im Jahre 1888 der Turnverein Backnang das Gauturnfest des Mittleren Neckarstädtegaus und 1900 das des Hohenloher Gaus aus. Hieraus geht hervor, dass die Zuordnung zum jeweiligen Gau mehrfach wechselte. Bis 1895 gehörte der Turnverein Backnang dem mittleren Neckargau, bis 1903 dem Hohenloher Gau und bis 1905 dem Murrgau an.


Die Jahre 1905 bis 1945

1905 trat der Verein dem Schillergau mit Hauptort Ludwigsburg bei. 40 Jahre lang zeichnete sich der Turnverein Backnang durch erfolgreiche Wettkämpfer bei allen Gauveranstaltungen aus und entsandte mehrere Vertreter in die Leitung des Schillergauvorstandes.

1908 war mit der Feier zum 50jährigen Bestehen des Turnvereins, verbunden mit der Weihe einer neuen Fahne, auch das Jahr der Teilnahme am Deutschen Turnfest in Frankfurt am Main. In den Folgejahren wurden regelmäßig Kreis- und Gauturnfeste besucht.

Beim im Jahre 1911 in Backnang durchgeführten Gauturnfest gewann die 64 köpfige Vereinsriege den ersten Preis.

Die Teilnahme einer 8 köpfigen Musterriege am Deutschen Turnfest in Leipzig im Jahre 1913 beendete die sportlichen Aktivitäten für die kommenden Jahre. die Jahre 1914 bis 1918 standen im Zeichen der 1. Weltkrieges mit mühevollem Wiederaufbau in den Folgejahren.

Unter dem 1923 einstimmig zum Vorstand gewählten Paul Theurer entwickelte sich der Verein prächtig. Neben der regen Beteiligung an regionalen Sportfesten wurde 1925 aus Anlass der 75-Jahrfeier das 12. Gauturnfest des Schillergaus in Backnang ausgetragen. Wiederum nahm man an Deutschen Turnfesten in Köln (1928) und Stuttgart (1933) teil, wobei in Stuttgart sowohl die 90köpfige Männerriege, als auch die mit 25 Damen angetretenen Turnerinnen einen 1. Preis errangen.

Auf dem Hagenbach sorgte im Jahre 1926 ein freiwilliger Arbeitsdienst für den Ausbau des Hagenbachsportplatzes. Als Vereinsheim diente lange Jahre das Lokal "Zur Eisenbahn" in der Eduard-Breuninger-Straße, der heutigen Commerzbank. Für Vereinsveranstaltungen wurden der Engelsaal und das Bahnhofhotel genutzt. Der Turnbetrieb fand in der Seminarhalle und der städtischen Turnhalle statt. Die 1882 eingeweihte Turnhalle beim "Rössle" wurde nicht mehr gebraucht.

Am 1. April 1926 gab der Turnverein Backnang erstmals eine Vereinszeitung heraus.
Der Verein war inzwischen auf Über 600 Mitglieder angewachsen. Die Vereinsnachrichten sollten ein Bindeglied zwischen den Abteilungen und Zweigen des Vereins sein. Zum Männer-, Frauen- und Jugendturnen, zum Spiel und Sport, zum Wandern und Singen war noch der Schneelauf getreten. "Im Sommer soll auch das Schwimmen aufgenommen werden", heißt es in dieser ersten Ausgabe. Das Erscheinen der Vereinsnachrichten sollte nach Bedarf erfolgen. Durch den erfolgversprechenden Impuls von Paul Theurer kam am 1. Juli 1926 bereits die zweite Ausgabe heraus.

Die neu hinzugekommenen Schwimmer hatten es besonders schwer, denn die einzige Übungsstätte war die Murr. Das "Herrenbad" war oberhalb des jetzigen Steges zum Spinnereibahnhof. Das "Frauenbad" war etwa in der Höhe des jetzigen Freibades. "Der Feldschütz passte auf, dass es zwischen Frauenbad und Herrenbad keinen unerwünschten Austausch von scharfen Blicken oder Schlimmerem gab", berichtete ein Augenzeuge von damals. Mit Eröffnung des Backnanger Freibades im Jahre 1930 wurden die Bedingungen für unsere Schwimmer deutlich verbessert. Ein beheiztes Freibad oder gar ein Hallenbad waren damals noch nicht vorstellbar.

Die Auswirkungen der politischen Umwälzungen des Jahres 1933 waren bis tief in die Vereinsarbeit hinein zu spüren. Die Turnerschaft ging auf im Reichsbund für Leibesübungen, der später zum Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen (NSRL) wurde. Aus dem gewählten Vereinsvorstand wurden Vereinsführer.

In die Turnhalle konnte der Verein nur noch einen Abend pro Woche, wodurch die Intensität der Vereinsarbeit deutlich geschwächt wurde. Trotzdem gab es bei der Teilnahme an verschiedenen Turnfesten, u. a. beim Deutschen Turnfest 1938 in Breslau, beim Landesturn- und Sportfest 1939 in Ludwigsburg und den Deutschen Turnmeisterschaften in Hildesheim, noch schöne Wettkampferfolge.


1945 bis 1966

Der 2. Weltkrieg setzte dem sportlichen Geschehen überall ein jähes Ende. Vereinsleben fand nicht mehr statt - es ging ums nackte überleben. Die Stadt Backnang wurde durch feindliche Flieger heimgesucht. Viele Sportkameraden blieben auf den Schlachtfeldern. Die Militärregierung hatte jede Form von Vereinsarbeit untersagt und den Gemeinderat aufgelöst. Die Sportstätten waren zerstört oder wurden zweckentfremdet genutzt.

Im April und Mai 1945 war zunächst an eine Weiterarbeit des Vereins natürlich nicht zu denken. Unser verdientes Ausschussmitglied Wilhelm Knapp, ein alter Preisturner, erhielt als einziger Vertreter der Sportvereine am 27. November 1945 die Lizenz der Besatzungsmacht für das Weiterbestehen des Turnvereins. Durch das Eingreifen des neu gegründeten Württembergischen Landessportverbandes, der für die Zusammenfassung aller Sportarten in einem einzigen Verein eintrat, wurde aber der Turnverein wieder gesperrt.

So kam es im Mai 1946 zur Gründung der Sportvereinigung Backnang e. V., in der sich außer dem Turnverein der 1933 durch die Gestapo aufgelöste Turnerbund, der Fußballverein und der Kraftsportverein zusammenschlossen.

Der Hauptverein, die TSG Backnang, hatte Hauptabteilungen mit eigenen Abteilungsvorständen mit wirtschaftlicher Selbständigkeit. Später wurde die Abteilung Tennis innerhalb der Turnabteilung von der Mitgliederzahl her so stark, dass sie sich in einer vierten selbständigen Hauptabteilung organisierte. Der von der Hauptabteilung Turnen abgedeckte Sportbereich umfasste die Sportarten Geräteturnen und Gymnastik, Handball, Faustball, Leichtathletik, Tennis, Tischtennis, Skilauf, Wandern und Singen.

Trotz der gerade überwundenen schrecklichen Ereignisse in Mitteleuropa waren bald die ersten ausländischen Sportler wieder zu Gast in Backnang. Im Jahre 1948 besuchte eine Schweizer Kunstturnriege unsere Stadt. 1953 wurden dann weitere internationale Kontakte im Jugendbereich zu den englischen Städten Hull und East-Yorkshire aufgenommen. ein Höhepunkt in der Beziehung zu ausländischen Städten stellte dann die "Jumelage" im Jahre 1966 zwischen Backnang und Annonay dar. Vor allem die Sportler beider Städte waren es, die durch einen intensiven Kontakt bei Wettkämpfen das gegenseitige Kennenlernen ermöglichten und damit die Basis für ein besseres Verständnis füreinander schufen.

Die erste Vereinszeitung nach dem Zweiten Weltkrieg erschien 1954. "Unsere Vereinszeitung soll Ihnen von der Vielfalt unseres Vereinslebens Kenntnis geben. Sie sollen dadurch über alles, was in unserem Verein geschieht, unterrichtet werden - über das Gute, aber auch über die Sorgen und Nöte, die wir haben", schrieb der damalige 1. Vorsitzende der TSG Backnang 1846 e. V. Emil Erlenbusch zum Geleit. Als hervorragende und engagierte Schriftführer standen damals Adolf Weiß und Gustav Schwalbe zur Verfügung. Die Vereinsführung setzte sich damals aus dem 1. Vorsitzenden des Hauptvereins Emil Erlenbusch, dem 1. Vorsitzenden der Abteilung Turnen Alfred Waibel, dem 1. Vorsitzenden der Abteilung Fußball Ernst Schleicher und dem 1. Vorsitzenden der Abteilung Schwerathletik Hans Ebinger zusammen.


1967 bis 1976

Am 21. November 1967 vollzog sich in der Mitgliederversammlung nach erheblichen Turbulenzen eine totale Neustrukturierung der TSG Backnang 1846. "Das Bestmögliche ist erreicht" hieß es. Der neue Verein heißt TSG Backnang e. V. mit dem Vorsitzenden Dr. Walter Baumgärtner. Diese TSG Backnang e. V. ist die Dachorganisation der rechtlich selbständigen vier neuen Vereine TSG Backnang Turnen 1846 e. V., TSG Backnang Fußball 1919 e.V.,TSG Backnang Schwerathletik 1920 e. V. und der TSG Backnang Tennis 1925 e. V..

Ursache dieser Neugliederung der Vereinsstruktur in Backnang war der Aufstieg der 1. Fußballmannschaft in die Regionalliga. Die rechtliche Schwerfälligkeit und die finanziellen Abhängigkeiten voneinander hätten hier zwangsläufig zu erheblichen Problemen führen müssen. Außerdem wurden die Haftungsrisiken in der neuen Struktur minimiert. Die gute und faire Zusammenarbeit war über die Dachorganisation gewährleistet.

Der neue Vereinsname TSG Backnang 1846 e. V. wurde im April 1973 in TSG Backnang 1846 Turn- und Sportabteilungen e. V. geändert, um der Vielfältigkeit der betriebenen Sportarten besser gerecht zu werden. Die anschließenden Jahre sind von einer ständigen Erweiterung des Sportangebotes und einer rasant steigenden Mitgliederzahl gekennzeichnet. Waren es 1968 noch 1073 Mitglieder, zählte der Verein 1970 bereits 1637 und 1973 bereits über 2000 Mitglieder. Viele Großveranstaltungen wurden in Backnang und insbesondere auf dem vereinseigenen Gelände auf dem Hagenbach durchgeführt. Erwähnenswert sind vor allem die Kindersportfeste, an denen häufig zwischen 500 und 800 Kinder teilnahmen.

Für die vorbildliche Arbeit der TSG Backnang wird dem Verein anlässlich seines 125jährigen Bestehens das Prädikat "besonders förderungswürdig" verliehen und er erhält den Walter-Kolb-Schild des Deutschen Turnerbundes. Auch langjährige verdiente Mitarbeiter werden geehrt. Adolf Weiß erhielt das Bundesverdienstkreuz.

Ein Freudenfest für alle Backnanger Sportler war die Fertigstellung der Sporthalle Maubacher Höhe im Jahre 1971, die dann auch gebührend mit einem Hallensportfest eingeweiht wurde.

Die Anfang der 70er Jahre durchgeführten Volkswandertage fanden mit bis zu 2300 Teilnehmern rege Beteiligung. Beliebt sind auch nach wie vor die Kinderfeste, wobei die Kinderweihnachtssportfeste mit bis zu 1100 Kindern den krönenden Abschluss eines jeden Jahres darstellen. Die Mitgliederzahl ist am Ende des Betrachtungszeitraums auf über 2300 angestiegen. Die wöchentlich ehrenamtlich gehaltenen Übungsstunden werden mit 197 angegeben. Es werden 1200 Kinder im Verein betreut.


1977 bis 2001

Das Jahr 1983 ist durch Veränderungen in den Vereinsführungen geprägt. Der langjährige 1. Vorsitzende der TSG Backnang e. V. - der Dachorganisation der TSG Vereine - Altoberbürgermeister Dr. Walter Baumgärtner übergibt das Ruder an Erich Handrick. Dessen Amt als 1. Vorsitzender der TSG Backnang 1846 wurde von Manfred Strohhäcker übernommen. Erich Handrick, der für seine überragenden Verdienste das Bundesverdienstkreuz und die vom Schwäbischen Turnerbund nur selten verliehene Theodor-Georgii-Plakette erhielt, wird zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Mit Manfred Strohhäcker bricht eine neue Epoche an. Um den Verein besser führen zu können, ohne die Ehrenamtlichkeit zu überfordern, eröffnet die TSG Backnang 1846 noch im Jahr 1983 eine Geschäftsstelle. Diese ist zunächst nur wenige Stunden in der Woche besetzt und gibt nun auch der Bevölkerung die Möglichkeit, den Verein als Organisation anzusprechen.

Möglich wird dies durch eine grundlegende Sanierung des Hagenbachgeländes. In mehreren Bauabschnitten entstehen die heutigen Umkleidekabinen mit Toiletten und Duschen und das Geschäftszimmer. Der Gastraum, Theke und Küche werden grundlegend modernisiert. Den Abschluss bildet die Erneuerung von Dach und Fassade. Die Bilanz von Manfred Strohhäcker in der Jahreshauptversammlung 1985: 428.000 DM wurden für die Baumaßnahmen ausgegeben.

Doch nicht nur äußerlich veränderte sich der Verein, auch die gesellschaftlichen Veränderungen sind zunehmend spürbar. Der in Deutschland erreichte Lebensstandard erlaubt es einem Großteil der Bevölkerung, sich in ihrer Freizeit mit den unterschiedlichsten Aktivitäten zu beschäftigen. Die Freizeit wird von der Industrie professionell vermarktet und hat sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt. Das riesige Angebot an attraktiven Betätigungsmöglichkeiten macht es den Sportvereinen schwer, vor allem im Jugendbereich auf sich aufmerksam zu machen und die Jugendlichen für den Verein zu interessieren. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist, dass bei der TSG Backnang 1846, wie bei vielen anderen Vereinen, die Anzahl der Jugendlichen rückläufig ist.

Hiervon waren vor allem die Mannschaftssportarten betroffen. Um diesem Trend entgegen zu wirken, galt es, den Verein attraktiver zu machen und die Strategie im Jugendbereich zu verändern. Mit Minigruppen, in denen Kinder ab dem 4. Lebensjahr an die jeweilige Sportart herangeführt werden, wurde den Problem im Jugendbereich begegnet. Die Mitte bis Ende der 80er Jahre installierten Minigruppen bringen heute ihre ersten Erfolge. Abteilungen, die fast keine Jugendlichen mehr hatten, haben heute wieder Mannschaften bis in den B-Jugendbereich. Die Anzahl der Jugendlichen im Verein erreicht von Jahr zu Jahr einen neuen Höchststand.

Probleme dieser Art sind bei den Turnern nicht aufgetreten. Der frühe Einstieg über die schon Tradition gewordenen Mutter-Kind-Gruppen - die Minigruppe der Turnabteilung - und die damit verbundene frühe Integration der Kinder in den Verein, haben zu einem stets gleichbleibend hohen Anteil an Jugendlichen geführt.

Auch der Sport im Erwachsenenbereich hat sich verändert. Zu den traditionell bei der TSG Backnang 1846 verankerten Sportarten kommen neue hinzu. Es werden zunehmend Fitness- und Gesundheitssportprogramme verlangt. Mit der Gründung der Tanzsportabteilung, der Herzsportgruppe 1986 und der Sportkegelabteilung 1987 wird dieser Entwicklung Rechnung getragen. Die zunehmende Nachfrage nach neuen Sportangeboten konnte sowohl vom Umfang als auch von der Ausbildung nicht mehr mit ehrenamtlichen Übungsleitern bewältigt werden. Mit Elke Deneke - heute Elke Czapek - wurde 1988 die erste hauptamtliche Sportlehrerin eingestellt. Mit dem Aufbau der Rhythmischen Sportgymnastik und dem Aufbau des Modells "Schule und Verein" hat sie Pionierarbeit geleistet. Unter ihrer Führung wurden die Mädchen (M9) 1992 Württembergischer Meister in der Rhythmischen Sportgymnastik.

Begünstigt durch viele neue Sportangebote, zusätzlich geschaffene Hallenkapazität und für einen Verein dieser Größe äußerst günstige Mitgliedsbeiträge, stieg die Mitgliederzahl sprunghaft. Waren es bei der Übernahme von Manfred Strohhäcker im Jahre 1983 2300 Mitglieder, so hat sich diese Zahl mit 4600 im Jubiläumsjahr verdoppelt.

Die gestiegene Mitgliederzahl wirkt sich nicht nur auf den Übungsleiterbereich, sondern auch auf die Geschäftsstelle aus. War es zu Beginn ausreichend, dass mit Helga Brauns eine Kraft wenige Stunden in der Woche die anfallenden Arbeiten erledigte, so haben die Verwaltung und Betreuung der Mitglieder und die Steuerung des Sportprogramms eine Größenordnung angenommen, die einen ungleich höheren Arbeitseinsatz erfordern. Die Geschäftsstelle, geleitet von Monika Naseband (Waltraud Seeger zuvor 18 Jahre bis 2003), beschäftigt mit Sabine Eitel und Andrea Griem heute drei Damen, die in Teilzeitarbeit die Geschäfte des Vereins abwickeln. Durch das 1994 an das Turnerheim an der Südseite angebaute zweigeschossige Gebäude, wurde die Neugestaltung der Geschäftsstelle möglich. Zusätzlich entstand ein Vereinsraum, der für Übungsgruppen oder für andere Gelegenheiten genutzt wird.


2001-2004

Planung und Bau der Hagenbachsportanlage


Gesundheitssport

Unter Gesundheitssport versteht man gesundheitsorientierten Sport, der präventiv körperlichen Problemen entgegenwirken soll. Begonnen hat es 1991, als die ersten Stunden Wirbelsäulengymnastik durch unsere Sportlehrerinnen Iris Weiß und Sybille Schuhmacher angeboten wurden. Richtig entwickelt hat sich dieser Bereich seit dem Einstieg von Christa Jerger im Jahre 1992. Zuerst ausschließlich als Übungsleiterin tätig, baute sie den Gesundheitssport kontinuierlich aus und nahm als Referentin für Gesundheitssport ab 1994 die Geschicke auch offiziell in die Hände.

Heute bietet das Gesundheitssportprogramm verschiedene Kurse wie Wirbelsäulengymnastik, Rückenschongymnastik, Knie- und Hüftschule und auch Seniorengymnastik an. Alle unsere Kurse leiten qualifizierte Sport- und Gymnastiklehrer oder Übungsleitern mit Präventionslizenz.
Gesund & Fit-Kurse geben unseren Mitgliedern die Möglichkeit, präventiv ihr Herz/Kreislauf- und Muskel/Skelettsystem zu stärken und die von den Krankenkassen bereitgestellten Zuschüsse hierfür abzurufen.
Mit ca. 350 Mitgliedern zählt der Gesundheitssport zu einem der größten Bereiche unseres Vereins.


Wo geht's hin

Die TSG Backnang 1846 hat sich in ihrer über 170-jährigen Geschichte zu einer Sportorganisation entwickelt, die gleichermaßen traditionelle und moderne Sportarten vereint. Durch die Anpassung an die Wünsche der Mitglieder und der sportinteressierten Bevölkerung hat der Verein stets seine Attraktivität erhalten und ein ständiges Wachstum erfahren.

Dieses Wachstum basierte zu allen Zeiten auf einer soliden finanziellen Grundlage, oder, anders ausgedrückt, die Entscheidungsgremien handelten im Rahmen der Möglichkeiten ohne sich auf riskante Abenteuer mit finanziellen Folgen einzulassen. Um auch in Zukunft das ehrenamtliche Engagement auf den Sport konzentrieren zu können, wird dies so weitergeführt werden.

Die Schwerpunkte werden, wie auch in der Vergangenheit, im Bereich des Wettkampf- und Breitensportes liegen. Basis ist hier eine intensive Jugendarbeit der Abteilungen. Die gesellschaftliche Rolle des Sports wird an Gewicht zunehmen. der Verein wird in der durch Kommunikationstechnik dominierten Welt und der damit einhergehenden Entfremdung der Menschen einer der wenigen Bereiche bleiben, wo der Kontakt von Mensch zu Mensch über alle gesellschaftlichen Schichten auf der Basis gemeinsamer Interessen möglich ist. Dies zu erkennen und den Sport in dieser Aufgabe nach Kräften zu unterstützen, ist nicht nur Aufgabe der Politik, sondern aller Gruppierungen in der Gesellschaft.

Die TSG Backnang 1846 ist mit ihrem überdurchschnittlichen ehrenamtlichen Engagement auf die Aufgaben der Zukunft bestens vorbereitet. Es ist zu wünschen, dass die weitere Entwicklung ebenso positiv verläuft wie in der Vergangenheit.



Zurück

Partner

powered by webEdition CMS