Beim größten Schwimmsportevent des Jahres präsentierten sich in Berlin bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften die besten Talente des Landes. Wer dort antritt, schwimmt vielleicht in wenigen Jahren schon für Deutschland bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Die Wettkämpfe wurden über fünf Tage hinweg ausgetragen. Startberechtigt waren die Jahrgänge 2007 bis 2012. Eine Qualifikation ist nur über die strengen Pflichtzeiten oder die offiziellen Bestenlisten des Deutschen Schwimmverbands möglich. Während man sich bei den Strecken bis einschließlich 400 Meter über Vorläufe für das Finale qualifizieren muss, werden bei den längeren Strecken die Wettkämpfe direkt als Entscheidung ausgetragen.
Fünf Tage – fünf Disziplinen: Zum zweiten Mal mit dabei war Amalia Bartsch (Jahrgang 2011). Die Backnangerin hatte sich für gleich fünf Freistilstrecken qualifiziert – von den knackigen 100 Metern bis zur kräftezehrenden 1500-Meter-Distanz - und absolvierte somit einen fünftägigen Wettkampfmarathon in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark.
Über 400 Meter Freistil stürmte Amalia ins Finale der besten Acht. Im Endlauf wuchs sie über sich hinaus und verbesserte ihre bisherige Bestzeit um ganze sechs Sekunden! Mit 4:35,66 Minuten schwamm sie auf einen fantastischen vierten Platz.
Auch auf der Langstrecke zeigte Amalia, dass sie zur erweiterten Spitze Deutschlands gehört. Über 1500 Meter Freistil knackte sie erneut ihren eigenen Vereinsrekord und sicherte sich in 18:25,92 Minuten ebenfalls Rang vier. Eine starke Zeit brachte sie auch über 800 Meter Freistil ins Ziel: Mit 9:40,56 Minuten reichte es zu Platz sechs.
Und obwohl ihr Fokus auf den langen Strecken liegt, präsentierte sich Amalia auch auf den kürzeren Distanzen solide: Platz 19 über 200 Meter Freistil (2:15,54 Minuten) und Platz 22 über 100 Meter Freistil (1:02,40 Minuten) rundeten ihre Top-Woche ab. „Die Stimmung bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften ist spitze, vor allem bei den Finals.“ schwärmt Amalia begeistert.
Während Amalia in der Hauptstadt glänzte, kämpfte sich ihre jüngere Schwester Lavinia (Jahrgang 2014) in Dortmund durch das anspruchsvolle Programm der „Deutschen Meisterschaften Schwimmerischer Mehrkampf“. Qualifizieren konnten sich die TOP 80 der deutschen Bestenliste über 200 Meter Lagen in den Jahrgängen 2013 und 2014 – allein das ist ein riesiger Erfolg in jungen Jahren.
Lavinia trat im Mehrkampf Rücken an. Sie startete an den drei Wettkampftagen über die Strecken 400 Meter Freistil, 50 Meter Beinarbeit Rücken, 25 Meter Delfinbeine Bauchlage, 25 Meter Delfinbeine Rückenlage, 100 und 200 Meter Rücken und final am letzten Wettkampftag über die 200 Meter Lagen.
Mit starken persönlichen Bestzeiten über 100 und 200 Meter Rücken (1:21,11 Minuten / 2:52,94 Minuten) sowie in den 200 Meter Lagen (2:55,95 Minuten) sammelte sie fleißig Punkte. Am Ende standen 2188 Zähler auf dem Konto – und damit ein beachtlicher 22. Platz.
Amalia (links) und Lavinia Bartsch